Nach Jahrzehnten des Verfalls wurde die alte Eisenmühle Oderwitz in Elstertrebnitz revitalisiert. Eine mineralische Innendämmung sorgt heute dafür, dass das Nutzungskonzept wirtschaftlich tragfähig wurde.
Die Eisenmühle Oderwitz in Elstertrebnitz ist heute ein Unikat. 78 Jahre lang, von 1915 bis zur Stilllegung 1993, wurde dort nach dem sogenannten Reibeverfahren Eisenpulver hergestellt. Es folgten Jahrzehnte der Grabesruhe. Als Anne-Sabine und Jost Mucheyer bei einer Internetrecherche auf dasGebäudeensemble aufmerksam wurden, war insbesondere das Produktionsgebäude bereits vom Verfall bedroht. Es stellte sich die Frage, wie man die zum großen Teil denkmalgeschützten Gebäudeteile nutzen und wirtschaftlich betreiben könnte. Nach reiflicher Überlegung entwickelte das Paar ein Nutzungskonzept, das auf mehreren Beinen steht: In der ehemaligen Eisenmühle soll ein Museum mit Instrumenten-Schauwerkstatt entstehen; der Westflügel des Ensembles soll ebenfalls als Ausstellungsort für eine Sammlung mechanischer Musikinstrumente fungieren; zu guter Letzt ist die Einrichtung einer Frühstückspension in einem Wohngebäude geplant. Die Umbaumaßnahmen dazu sollen sukzessive erfolgen.
Die Energieeinsparung wird eine bessere Wirtschaftlichkeit bewirken
Ein wichtiger wirtschaftlicher Aspekt ist die Montage einer Innendämmung in den Teilen der Mühle, die ganzjährig beheizt werden sollen. Eine fassadenverändernde Außendämmung war für die Bauherren
nicht nur aus Denkmalschutzgründen keine Option. Auf den Tipp eines befreundeten Architekten hin besuchte man ein Fachseminar zur Innendämmung an der TU Dresden. Dieses führte schließlich zu
der Entscheidung, die künftigen Wohnbereiche mit einem mineralischen Innendämm-System auszustatten (TecTem Insulation Board Indoor; Knauf Aquapanel). Nach dem Umzug im August 2007 begannen erste Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen, die voraussichtlich im Sommer 2013 mit der Eröffnung des Eisenmühlenmuseums, der Musikinstrumentenausstellung und der Frühstückspension vorerst abgeschlossen sein werden. Dazu zählen die Instandsetzung der Wasserkraftanlage und zweier Turbinen zur Stromerzeugung, der Abriss eines Nebengebäudes und an gleicher Stelle die Errichtung einer „Fischtreppe“ zur Außensanierung der gesamten Eisenmühle. Die beiden Etagen des zentralen Mühlengebäudes sollen ganzjährig für Seminare und Veranstaltungen zur Verfügung stehen – und daher möglichst effizient von innen gedämmt werden. In Absprache mit dem technischen Support des Systemgebers beschloss man, das untere, etwa 50 m2 große Geschoss mit 160 mm dicken Platten TecTem Elementen zu versehen, das Obergeschoss mit 140 mm starken Platten.
Dies er Beitrag ist Teil eines Artikels au s TrockenBau Akustik , Ausgabe 6. 2013
